Generationswechsel in Familienunternehmen

Worauf Sie bei beim Generationswechsel in Familienunternehmen unbedingt achten sollten.

Der Generationswechsel in Familienunternehmen erweist sich oft als kritisch. So werden in den kommenden 3 Jahren in Deutschland zahlreiche interne und externe Nachfolger gesucht. Der Grund: Bis 2025 werden rund 842.000 Inhaber von mittelständischen Unternehmen ihre Tätigkeit aufgeben. Rheinland-Pfalz hat mit rund 18,9 % den höchsten Anteil an ausbildenden klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU). Etwa 38,7 % der Inhaber und Inhaberinnen zwischen 55 und 59 Jahren haben sich noch nicht mit der Planung der Generationswechsel auseinandergesetzt. Bis zum Jahr 2026 müssen ca. 8.800 Unternehmen übertragen werden.

Diese Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, dass dort, wo ein Generationswechsel in Familienunternehmen geplant ist, dieser professionell und störungsfrei abläuft. Steht bei Ihnen ein Generationswechsel an? Dann achten Sie unbedingt auf folgende Kriterien:

Eignung und Motivation beim Generationswechsel beachten

Verfügt der Nachfolger über die notwendige Eignung, was ist seine Motivation? Die Suche nach dem passenden stellt sich oft schwieriger dar, als erwartet. Das gilt vor allem, wenn das Unternehmen nicht in der Familie übergeben wird. Aber auch im familiären Umfeld gilt es zu klären, ob der zukünftige Inhaber über die notwendigen Qualifikationen verfügt. Da hilft ein Persönlichkeitsprofil weiter, anhand dessen das eigene Potential zur Leitung eines Unternehmens und die Defizite festgestellt werden können. So kann die Phase bis zur endgültigen Unternehmensübergabe auch genutzt werden, um sich erforderliches Wissen anzueignen und um die eigene Motivation zu klären.

Wir sind Herrn König dankbar für seine engagierte Begleitung und das Einbringen seiner umfangreichen Erfahrungen aus der Praxis.
Testimonial des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz

Der Umgang mit den Stakeholdern beim Generationswechsel in Familienunternehmen

Jedes Unternehmen besteht aus einem Beziehungsgeflecht und ist gleichzeitig Teil eines übergeordneten Systems. Dies besteht aus Kunden, Lieferanten, Investoren und anderen Geschäftspartnern. Es ist wichtig, die unterschiedlichen Interessengruppen von Anfang an in den Blick zu nehmen. Die durch den Generationswechsel ausgelösten Veränderungen betreffen auch die Stakeholder, die darauf sehr unterschiedlich reagieren können.

Das Übergabekonzept ist das Herzstück der Unternehmensübernahme. Es zeigt Schritt für Schritt auf, wie sie abläuft. Empfehlenswert ist, die Übernahme als Projekt mit Meilensteinen, Projektbudget und Projektteam zu organisieren. Das Konzept sollte von einem unabhängigen Berater in Abstimmung mit allen Beteiligten erstellt werden.

Den Generationswechsel zu realisieren ist für ein Unternehmen ein grundlegender Veränderungsprozess innerhalb eines komplexen Systems. Als solche sollte er auch gesehen und gestaltet werden.

Anforderungen an Berater und Mentoren

Die rechtzeitige Beauftragung eines Beraters oder Mentors, der den zukünftigen Unternehmer in diesem Prozess begleitet ist erfahrungsgemäß für den Erfolg einer Übernahme sehr hilfreich. Es gibt jedoch einiges zu beachten, wenn es um dessen Beauftragung geht. Die Darstellung der Leistungen, die Kosten, der Zeitaufwand, die Pflichten und die üblichen Inhalte eines Dienstleistungsvertrages sind für die Klärung der Zusammenarbeit unerlässlich. Der Berater sollte unabhängig und objektiv sein sowie erfahren in der Begleitung von Generationswechseln.

Die Umsetzung des Generationswechsels in Familienunternehmen

Nachdem alle Vorrausetzungen für eine erfolgreiche Übernahme geschaffen worden sind, steht deren Umsetzung nichts mehr im Wege. Der Weg in die Verantwortung stellt die schrittweise Umsetzung des Übergabekonzeptes dar. Für den bisherigen Unternehmer heißt es jetzt, den Austritt aus dem Unternehmen aktiv auf den Weg zu bringen. Mit seinem Engagement leistet er einen wichtigen Beitrag für die Zukunft des Unternehmens. Der externen Berater übernimmt die Funktion eines Lotsen. Er moderiert den Prozess, hilft bei der Klärung von Fragen und sorgt bei Konflikten für deren rechtzeitige Lösung.

Exit und was dann? Die Zeit nach dem Generationswechsel

Derjenige, der das Unternehmen übergibt, sollte seinen persönlichen Austritt aus dem Unternehmen gut organisieren. Dabei spielt der Umgang mit den eigenen Emotionen eine große Rolle. Wichtig ist, in Frieden zu gehen und mit dem Bewusstsein, das Beste für eine gute Unternehmensnachfolge getan zu haben. Letztendlich geht es um die Sicherung des Unternehmens und der damit verbundenen Arbeitsplätze. Wer rechtzeitige Ideen für die Zeit nach dem Austritt entwickelt, dem fällt der Abschied leichter.

Finanzen, Steuern, Recht

Zu diesen wichtigen Themen gibt es Fachleute, die unbedingt und frühzeitig eingebunden werden sollten. Spätestens bei der Erstellung des Übergabekonzeptes sind sie gefragt. An dieser Stelle gilt es auch die kritische Frage zu stellen, ob die langjährigen Berater des Unternehmens die richtigen für dessen Zukunftsgestaltung sind. So kann es durchaus hilfreich sein, einen Neuanfang auch mit neuen Partnern zu beginnen.

Ich hätte mich mehr darüber informieren sollen, was durch die Übernahme des Unternehmens von meinen Eltern auf mich zukommt. Hätte ich mir nur mehr Zeit für die Vorbereitung genommen. Dann wäre vieles besser gelaufen. Die außerordentlichen Belastungen für unser Unternehmen und für meine Familie wären sicherlich deutlich geringer gewesen.

Annika (32), 2 Jahre nach der Unternehmensübernahme

Die Unternehmenszukunft

Das erste Jahr in der neuen Konstellation ist sicherlich ein wichtiges für das Unternehmen. Veränderungen müssen geplant und in die Wege geleitet werden. Strukturen und die Organisation werden häufig hinterfragt. Innovationen, neue Projekte und eine Neupositionierung stehen möglicherweise an. Gerade dann hilft eine Unternehmensstrategie mit einem Businessplan weiter. Sie geben Sicherheit und Orientierung. Deren Entwicklung mit dem Führungsteam des Unternehmens fördert zudem die Teamentwicklung. Sie unterstützt zudem den neuen Unternehmen bei der Integration ins Unternehmen und bei der Übernahme der damit verbundenen Verantwortung.

Franz-Josef König begleitet seit vielen Jahren als unabhängiger Coach und Mentor die Generationswechsel in Familienunternehmen. Er kennt aus eigener Erfahrung deren Fallstricke und Konfliktpotential. Mit seinem Format „Familienkonferenz“ gelingt ihm die Loslösung familiärer Konflikte von der Generationswechsel. Seine Hauptaufgabe liegt in der Moderation von Besprechungen sowie der Mitwirkung bei der Erstellung und Umsetzung des Übergabekonzeptes.