Zukunft gestalten oder Zukunft erwarten?

Wie blicken Sie in die Zukunft: Wähle deine Einstellung!

Können wir „Zukunft gestalten“? Müssen wir unsere Zukunft nehmen, wie sie kommt oder können wir sie gestalten? Letztendlich entscheidend ist unsere Einstellung. Die können wir wählen. Damit entscheiden wir auch, wie wir mit der Zukunft umgehen.

Reflektieren Sie über die Zukunft.

Wann haben Sie zuletzt Ihre Einstellung zur Zukunft reflektiert? Wie denken Sie über Ihre persönliche Zukunft? Wie schätzen Sie die Zukunft unserer Gesellschaft ein? Wie wird sich das Unternehmen, in dem Sie arbeiten oder für das Sie verantwortlich sind in der Zukunft entwickeln?

Sie haben uns nicht nur die Veranstaltung um die Perspektive eines Experten im Thema erweitert, sonder auch vielfältige Impulse und Ihre Erfahrungen eingebracht.
Referenz des ThAFF Thüringen

Wie denken Sie über das Thema: „Zukunft gestalten“?

Diese Fragen beschäftigen auch Unternehmerinnen und Unternehmer. Die aktuelle Situation macht es schwerer, Antworten zu finden. Prognosen werden schwieriger, Veränderungszyklen immer kürzer und die Komplexität steigt. Soll man sich noch Gedanken über die Zukunft machen, wenn es sowieso immer anders kommt?

Ihre Einstellung prägt Ihr Handeln.

Die Einstellung, die Sie zur Zukunft haben, prägt Ihre Gedanken und diese prägen auch Ihre Entscheidungen im Unternehmen und Ihr dortiges Handeln. Somit steht eine Frage im Mittelpunkt aller Auseinandersetzungen zu diesem Thema: Welche Einstellung haben Sie zur Zukunft?

Zukunft gestalten oder Zukunft erwarten

Bei meiner Arbeit als Zukunftsgestalter und Strategieentwickler fallen mir zwei Grundtypen auf. Ich beschreibe sie an einem Beispiel.

Carsten ist seit 15 Jahren Abteilungsleiter in einem mittelständischen Unternehmen. Er macht sich Sorgen um seine Zukunft. Ist sein Arbeitsplatz gefährdet? Was passiert, wenn es dem Unternehmen schlechter geht? Wie soll er mit der angedrohten Kündigungswelle umgehen? All diese Fragen lösen Ängste in ihm aus. Sie blockieren ihn bei der Suche nach Lösungen. Zudem ist er vorsichtig, wenn es um Veränderungen geht. Carsten ist ein Zukunftserdulder. Er lässt die Dinge häufig auf sich zukommen, wartet ab und trifft selten eigene Entscheidungen. Lieber ist ihm, wenn andere für ihn entscheiden.

Ganz anders sieht es Charlotte. Sie hat vor einigen Jahren den Betrieb ihrer Eltern übernommen. Sie trifft Entscheidungen und hat ein klares Bild von der Zukunft. Das gilt sowohl im Privaten wie auch im Geschäftlichen. Mit der Betriebsübernahme hat sie sich klare Ziele gesetzt. So verfolgt sie eine Vision, die von Freiheit und Selbständigkeit geprägt ist. Sie fragt sich: „Was erwartet die Zukunft von mir und wie kann ich meinen Weg dahin gestalten?“ Charlotte ist eine Zukunftsgestalterin. Sie sieht einen Sinn in dem, was sie tut. Damit erfüllt sie eine wesentliche Voraussetzung, um mit Zuversicht in die Zukunft zu schauen.

Die Gestaltung der eigenen Zukunft ist mit der Frage nach dem Sinn verbunden. Es geht um die Klärung der Aufgaben, die mir das Leben stellt.

Ist „Zukunft gestalten“ möglich?

Diese beiden Beispiele zeigen, wie unsere Einstellung zur Zukunft unser Handeln und damit unser Leben prägen. Dulder sind häufig situationsorientiert. Sie haben kaum Ideen von ihrer Zukunft. Sie erkennen Probleme und lösen sie. Zukunft ist für sie etwas Gegebenes, was auf sie zukommt. Ihre Einstellung ist: Ich kann nichts ändern und nehme es so, wie es kommt.

Gestalter sind handlungsorientiert. Sie nehmen Herausforderungen an. Sie verfolgen ein Ziel, eine Vision und lassen sich nicht davon abbringen. Sie sind auf Widerstände, Rückschläge und Umwege eingestellt. Ihre Einstellung ist: Ich gestalte die Zukunft meines Lebens.

Wählen und reflektieren Sie Ihre Einstellung zur Zukunft.

Wir können unsere Einstellung zur Zukunft wählen. Natürlich ist es schwierig, alte, gewohnte und vertraute Muster zu durchbrechen. Es ist jedoch möglich, wenn wir es wirklich wollen.

Ich möchte hier keiner Einstellung den Vorzug geben. Für mich nehme ich in Anspruch, ein Gestalter zu sein. Dass gilt auch für die meisten Unternehmerinnen und Unternehmer, die ich auf ihrem Weg begleite. Ich kenne auch die Dulder in den Unternehmen. Sie sind dort genauso wichtig und notwendig. Sie sorgen für Stabilität und Kontinuität. Sie leisten ihren Beitrag bei der Lösung aktueller Probleme. Bei strategischen Fragen halten sie sich eher zurück.

Keine dieser Einstellungen ist auf immer manifestiert. Wir können heute entscheiden, welcher wir den Vorzug geben. Wir wählen unsere Einstellungen, bewusst oder unbewusst. Übernehmen Sie Verantwortung, treffen Sie die Wahl und schauen Sie mit Mut und Zuversicht nach vorne.

Franz-Josef König arbeitet als Strategieentwickler für mittelständische Unternehmen. Er begleitet sie in Veränderungsprozessen und bei der Neuausrichtung der Unternehmensstrategie. Mit seinem Management-System KARAKIT® hat er erstmals ein Instrument zur Bewertung der Zukunftsfähigkeit von Unternehmen entwickelt.