ZUVERSICHT STATT ZUKUNFTSANGST

Zukunftsangst - Immer mehr Menschen haben Angst vor der Zukunft

Zukunftsangst bewältigen oder wie wir lernen, mit den aktuelle Herausforderungen umzugehen.

Franz-Josef König begleitet Menschen, die auf der Suche nach Orientierung sind. In seinem Beitrag zeigt er auf, was die Menschen aktuell beschäftigt. Er erläutert aber auch auf, wie man sich den aktuellen Herausforderungen stellen kann und ermutigt zum Handeln.

Unsere Gesellschaft steht vor Herausforderungen und die Zukunftsangst wächst. Nie zuvor waren wir in unserer Gesellschaft vor so viele Herausforderungen gleichzeitig gestellt:

  • Bewältigung der Folgen des Klimawandels
  • Organisation der ständig steigenden Flüchtlingszahlen
  • Umgang mit den Folgen des Krieges in der Ukraine
  • Inflation und die damit einhergehenden Preissteigerungen
  • Zunehmender Druck auf Unternehmen und deren Mitarbeiter aufgrund des Fachkräftemangels und der exponentiell steigenden Kosten

Gleichzeitig erleben wir, wie sich unsere Versorgungssysteme für Rente, Gesundheit, Pflege, Bildung und Kinderbetreuung Kipppunkten nähern, deren Überschreiten zu Entwicklungen führt, die derzeit nicht absehbar sind. Damit einher geht ein Vertrauensschwund in das Handeln der Regierenden. Laut dem Standard Eurobarometer der Europäischen Kommission hatten im Frühjahr 2023 rund 27 Prozent der Bevölkerung Vertrauen in die politischen Parteien in Deutschland. Währenddessen äußerten rund 69 Prozent, dass sie den politischen Parteien eher nicht vertrauen. Damit befindet sich das Vertrauen gegenüber den politischen Parteien auf einem Tiefpunkt.

Der Verlust an Vertrauen ist die Folge von Erwartungen die nicht erfüllt und Versprechen, die nicht eingehalten werden.

Alle Menschen sind betroffen

Diese außergewöhnlichen Umstände betreffen die Menschen in unterschiedlichster Weise. Diejenigen, die finanziell abgesichert sind und mit einem sicheren, regelmäßigen Einkommen rechnen können, machen sich in erster Linie um den Erhalt ihres Wohlstandes Gedanken. Andere, die die wirtschaftlichen Folgen der Krisen unmittelbar in ihren Geldbeuteln spüren, fragen sich, wie es weiter gehen soll. Sie müssen auf Konsum verzichten, der für sie vor Jahren noch selbstverständlich war. Am härtesten trifft es jedoch diejenigen, die schon vorher in prekären Verhältnissen gelebt haben. Sie haben Zukunftsangst und sind nicht mehr in der Lage, ihr Leben ohne Unterstützung durch andere in den Griff zu bekommen.

Das Vertrauen in die Politik lässt spürbar nach

Die Gründe für das Zustandekommen sind vielfältig. Die meisten davon sind bekannt und werden immer wieder in der Öffentlichkeit diskutiert. Wenn es jedoch darum geht, einen Weg aus diesem Dilemma zu finden, herrscht Ratlosigkeit und Streit unter den Verantwortlichen. Die Menschen können nicht mehr verstehen, dass sich die von ihnen gewählten Politiker in Egoismen verrennen, handlungsunfähig erscheinen und keine tragfähigen Konzepte für die Zukunft entwickeln. Stattdessen erleben sie ein heilloses Durcheinander von unterschiedlichsten Maßnahmen, die isoliert betrachtet möglicherweise noch Sinn machen, in der Summe aber kein nachvollziehbares Bild ergeben. Verstärkt wird diese Gemengelage durch ständigen Beschuss aus den sozialen Medien. Hier finden sich, unabhängig von der Sinnhaftigkeit politischer Maßnahmen, immer Menschen, die jede konstruktive Diskussion mit teilweise niederträchtigen Kommentaren im Keim ersticken.

Die Folgen der Zukunftsangst: Die Menschen ziehen sich zurück

Wie reagieren die Menschen auf diese aktuelle Lage und die Krisen? Die Deutschen ziehen sich laut einer Studie des Kölner Rheingold-Instituts mehr und mehr ins Private zurück. Die bedrohliche Wirklichkeit klammern sie weitgehend aus und richten den Fokus auf ihre persönliche Lebenswelt. Nur noch 39 Prozent informieren sich ausführlich über das Weltgeschehen. Insgesamt führen die Krisenverdrängung und die Hinwendung zum Privaten dazu, dass eine Mehrheit eine passiv resignative Haltung entwickelt und für den übergreifenden Wandel überhaupt nicht mehr ansprechbar ist, stellt der Autor der Studie, der Psychologe Stephan Grünewald fest.

Wer sich ständig Sorgen um die Zukunft macht, gleicht demjenigen, der in eine Gefängniszelle einzieht, ohne jemals verurteilt worden zu sein.

Wir können etwas tun

Doch, ist das die Lösung? Können wir uns vor der Realität verschließen und hoffen, dass die anderen es schon richten werden? Ich bin sicher, dass das keine gute Vorgehensweise ist. Letztendlich können und müssen wir alle Verantwortung übernehmen und anfangen, in unserem Umfeld etwas zu verändern. Das bedeutet meines Erachtens zunächst mal die eigene Haltung zu reflektieren. Wie geht es mir gerade? Was kann ich in meinem Leben verändern, um wieder Zuversicht und Hoffnung zu entwickeln? Welche Werte sind mir wichtig? Was brauche ich wirklich, um ein gutes Leben führen zu können? Inwieweit bin ich in der Lage, Vertrauen in die Zukunft aufzubauen?

Aufstehen und sich auf den Weg machen

Bei allen Krisennachrichten, mit denen wir täglich konfrontiert werden, gilt es, ein persönliches, positives Zukunftsbild zu entwickeln. Der Austausch mit anderen darüber hilft, es zu hinterfragen und hinsichtlich seiner Zukunftstauglichkeit zu prüfen. Dann heißt es aufzustehen und sich gemeinsam auch den Weg zu machen. Ich glaube fest daran, dass diese Zeit auch viele Chancen bietet, die entdeckt werden wollen.

Franz-Josef König bietet Begleitung, Beratung und Trainings an. Er hat sich auf die Bereiche Leben/Partnerschaft, Beruf/Karriere und Krankheit/Krisen spezialisiert. Ehrenamtlich engagiert er sich in der Männerarbeit. Ansonsten richtet sich sein Angebot an Menschen, die auf der Suche nach Orientierung sind. Mehr erfahren Sie unter www.koenigsweg.de